Da ich erfahrungsgemäss am 31. Dezember immer im Stress bin mit der kommenden Silvester-Party, gibt es mein „Wort zum Neuen Jahr“ bereits einen Tag früher. 🙂
Traditionell ist ende des Jahres die Zeit in der sich viele Leute ihre mehr oder weniger umfangreichen Neujahrsvorsätze vornehmen. Doch ich frage mich, müssen wir uns jedes Jahr „verändern“, oder „besser“ werden? Was ist aus dem Spruch „bleib so wie du bist“ geworden, welcher das ganze restliche Jahr herum geistert? – Auch gegen diesen Spruch hab ich was auszusetzen, aber das kommt dann mal in einem anderen Beitrag. 😉
Schaue ich mir das letzte Jahr an, war (wie die Jahre zuvor) alles absolut perfekt: Ich habe ein gefestigtes Leben, geile Freunde, cooles Auto, einen guten Job, eine gemütliche Wohnung und die Wochen Vergehen vor lauter Vorhaben so schnell, dass kaum hat der Montag angefangen, schon wieder Freitag ist!
Und wenn ich mal was ändern will, warte ich bestimmt nicht bis zum nächsten Jahresanfang, sondern setzte das sofort um. Der Eintrag „draussen Joggen gehen“ steht bereits in meinem Terminkalender gespeichert, irgendwann Mitte Mai. Vielleicht habe ich dann grad Bock drauf, vielleicht verschieb ich’s auch auf einen anderen Tag, einen anderen Monat oder gleich aufs nächste Jahr. So what.
Natürlich hatte ich das letzte Jahr auch Probleme. Fast ausschliesslich aus der Kategorie „Luxus-Probleme“ eigentlich, sogenannte „First World Problems„, also Erst Welt Probleme. Ja, ich leide sehr unter dem FWP-Syndrom: „Scheisse, wieso ist diese Volksabstimmung schon wieder nicht so, wie ich’s wollte herausgekommen?!“, „oh nein, wieso mussten die eine Fernsehserie abbrechen, welche mir gerade angefangen hat zu gefallen?“, „Verdammt, wieso machen die Läden Abends schon um 20 Uhr zu?“, „jetzt habe ich mich schon wieder überfressen vor dem Ausgang und muss nun mit einem Blähbauch tanzen gehen…“ und „wieso muss der Club morgens um halb 5 schon zu machen?! *heul*“.
Insofern muss ich zugeben, dass wenn das meine einzigen Probleme sind, ich mich doch recht glücklich schätzen kann. 🙂 Diverse Leute beschrieben mich schon als „ist irgendwie mit sich und der Welt im reinen„. Und genau so ist es. Doch natürlich wäre es auch langweilig gar keine Probleme zu haben. Und so werde ich auch im neuen Jahr wieder das ganze politische und gesellschaftliche System in Frage stellen wann immer mal irgendwas nicht genau so läuft wie ich’s will. Face it! 😀
Doch kommen wir zu den Vorsätzen zurück. In der IT gibt es einen schönen Spruch „Never touch a running system“. Und gemäss dem, werde ich mir fürs neue Jahr wieder nichts vornehmen und stattdessen genau so bleiben wie ich jetzt bin. Denn das ist mein Leben. Und es ist perfekt.
…ich finde es schade, wenn man sich so perfekt findet, dass man kein Potenzial mehr für Veränderungen sieht 😉