Nachdem ich wieder zurück bin vom Openair St. Gallen, auch „OASG“ genannt, möchte ich über einen der interessantesten Erlebnisse dort schreiben: Die Anreise am Donnerstag und der Kampf um den besten Zeltplatz.
PS: Da wir immer in geheimer mission unterwegs sind, werden nachfolgend nur unsere Decknamen verwendet. 😉
Zürich, 18.00 Uhr: Die Truppe bestehend aus Atomic, Vittel, Justin und mir hat sich vor der Sihlpost eingefunden und unser Bus ist schon fast voll gepackt mit allerlei Dinge die man am Openair so braucht.
Dietlikon, 19:00 Uhr: Beim Jumbo werden zuerst noch einige Dinge eingekauft die wir für unser Camp brauchen wie einige Pavillons, Absperrband (dazu später mehr), Rollwagen, Blachen, usw. Nach einer kleinen Stärkung kaufen wir dann im Coop nebenan noch das nötigste für am Abend ein (ein paar Bier, Wodka Baccardi und was zu essen); den Rest haben wir vor am nächsten Tag im TopCC zu holen.
Nachdem alles noch im Bus verladen ist und dieser bis zum kleinsten ecken Freiraum gefüllt wurde gehts dann weiter nach St. Gallen.
St. Gallen, 23.00 Uhr: Nachdem wir das Auto parkiert haben, lassen wir die schwersten Sachen erstmal an Bord, packen den Rest auf die Wagen und begeben uns zum Openair Eingang.
Dann, endlich drinnen angekommen teilen wir die Gruppe auf: Zwei Leute machen „Mat. Wache“ und die anderen zwei gehen als Späher den Platz auskundschaften wo wir unser Lager aufstellen könnten.
Leider stellt sich bald heraus, dass alle guten Plätze schon besetzt sind und wir somit darauf warten müssen bis um 09:00 Uhr der abgesperrte Camping Bereich aufgeht.
Nachdem wir den Wecker also schon mal auf 08:40 gestellt hatten, bauten wir ein temporäres Schlaflager mit nur je einem Zelt auf und stiessen erstmal auf den heutigen Tag und das kommende Wochenende an. 😉
Nach einigen Bier, Wodka Caramel und Baccardi Cola gings dann zum Baccardi Dome feiern und nochmals einige Baccardi Cola trinken. 😉
04:00 Uhr: Auf einmal ging auf dem ganzen Openair Gelände das Gerücht um, das um 6 Uhr morgens das abgesperrte Gelände gestürmt würde, also entschieden wir uns doch nicht schlafen zu gehen.
05:00 Uhr: Ich bin mit Atomic grad auf Patrouille, als auf einmal mein Handy klingelt: Es ist Vittel, der laut „STURM, ES IST STURM!“ ruft. – Das war das Zeichen und wir rennen erstmal zum Zelt um das Absperrband und die Stäbe zu holen und dann gleich wieder zurück auf dem Hügel, wo schon ein Mordsgedränge herrscht. -Davor die verzweifelten Sicherheitskräfte, die innerlich schon wissen, dass sie gegen die ca. 2000 Leute die das Gelände stürmen keine Chance haben und sich so nur noch darauf konzentrieren dass beim Gedränge niemand verletzt wird.
Vieles ist bereits schon besetzt aber auf dem Hügel, gleich am Schatten spendenden Waldrand ist noch Platz frei. Ich komme als erstes oben an und Stecke erstmal ein relativ grosses Gebiet von ca. 60m2 ab und machs mit dem Absperrband dicht. – Und keine 10 Minuten später war das ganze Gelände besetzt. Es war sagenhafter Anblick von unserem Hügel hinunter zu schauen wo um 6 Uhr morgens alle Leute fleissig ihr Camp auf- und aus bauten.
Nun, bald wurde uns auch klar, dass das absperrband alleine die Leute nicht lange in Schach halten würde und somit wurde wieder in Zweier-Teams, die in abwechselnden Schichten arbeiteten aufgeteilt: Zwei bewachten das Revier und die anderen zwei zügelten die Zelte und das Gepäck hinauf.
07:00 Uhr: die Zelte sind aufgebaut, aber die Pavillons fehlen noch! – Und mittlerweile wo das Gelände schon sehr eng verbaut ist, wird es auch immer schwieriger den Freiraum zu halten; immer mehr Leute die sich gierig in unser Territorium stürzen müssen abgewehrt werden und es ist klar, dass ab 09.00 Uhr, wenn die Openair-Türen auch für die „breite Masse“ aufgeht, wir das Gelände nicht mehr halten können.
Somit machen Atomic und ich uns auf den Weg zum Auto; was in einem ca. 1 1/2 Stündigen Fussmarsch ausartet, da der Bus zum Parkplatz um diese Zeit noch nicht fährt – Glücklicherweise kommen wir auf dem Weg zum Parkplatz an einem Bauernhof, nur 15 Gehminuten vom Hintereingang des Openairs vorbei, der uns danach für 40.- dort parkieren lässt.
09:00 Uhr: Wir sind endlich beim Auto angekommen und so entschliessen wir uns dazu auch gleich zum TopCC für den Einkauf zu fahren.
10:00 Uhr: Wir müssen uns mit dem Aufbau der vier Pavillons beeilen, da die Leite bereits unsere Absperrung demoliert und ihre Zelte knapp hinter unserer Grenze deponiert hatten.
11:30 Uhr: es ist alles aufgestellt, nun können (bzw. könnten) wir schlafen gehen. -Nur wer geht um diese Zeit noch schlafen? Deswegen liegen wir einfach ein bisschen ins Heu und freuen uns auf die nächsten drei Tage. 😉