Die beste Pizza der Welt – Oder doch nicht? Ein Kurztrip nach Neapel zum erkunden der Geschichte der Pizza und der Antiken Ruinenstadt Pompeji.
Neapel ist eine lebendige Stadt voller Kontraste, die eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur, Natur und kulinarischen Highlights bietet.
Begonnen hatte alles, als ich vor einigen Jahren erfuhr, dass die Pizza in Napoli (Neapel) erfunden wurde und es das Lokal heute noch gibt und auch die beste Pizza der Welt dort zu finden sei…
Ursprünglich plante ich mal „so richtig dekadent“ am Vormittag einen Flug nach Napoli zu buchen, dort eine Pizza zu essen und dann Abends wieder zurück zu fliegen. 😄
Bis ich zu meinem 40. Geburtstag einen Wochenende-Trip nach Napoli geschenkt bekommen hatte – Und somit wurde der Trip etwas ausgebaut, vor allem weil es mit dem Vesuv und Pompeji ja auch noch andere spannenden Orte zu besichtigen gibt. 🙂
Die Unterkunft
Das Hotel La Lepre felice-bovio ist ein schmuckes Hotelzimmer in einem grossen und fast schon antikem Gebäude.
Das personal war sehr freundlich, einen Tag vor der Ankunft bat man uns per WhatsApp die Ankunft mitzuteilen, da die Rezeption normalerweise nicht besetzt ist.
Wir wurden dann sehr herzlich empfangen und bekamen von der Frau gleich mal eine ausführliche Einführung in Napoli zu den Sehenswürdigkeiten und persönliche Empfehlungen – Das geht weit über das hinaus, was ich mir bei anderen Hotels gewöhnt bin!
Während des Aufenthalts konnten wir sie auch immer per WhatsApp kontaktieren, wenn wir fragen oder Anliegen hatten und diese wurde auch schnell beantwortetet. Wir baten um einen late Checkout, was gut möglich war und einfach 10.- EUR Aufpreis pro Stunde nach 10 Uhr kostete. Für uns aber kein Problem. Am Abreisetag konnten wir unsere Koffer beim zweiten Hotel, dass die noch haben, etwa 10 Minuten zu Fuss weg deponieren, da der Flug erst später am Abend ging.
Einziges Manko, auf dem Balkon fehlte ein Aschenbecher und Weingläser. 🙂 Es gab aber normale Trinkgläser. Sonst war alles sehr gut und es fehlte an nichts!
Auch lag das Hotel leider etwas ausserhalb des Zentrums, so dass ich beim nächsten Mal wahrscheinlich etwas in der Nähe des Piazza Bellini, dem Ausgeh-Viertel in Napoli buchen würde.
Die Pizza(s)
Da es für mich hauptsächlich eine Genussreise war, musste natürlich täglich eine Pizza auf den Teller. 😄
Die Beste
Auch soll es dort die beste Pizza der Welt geben und zwar in der L’Antica Pizzeria da Michele. Dass das lokal Weltberühmt ist merkt man schon wenn man ankommt – Man findet sich nämlich in einem grossen Menschenauflauf wieder und das auch ausserhalb der Hochsaison. Hier hat man die Möglichkeit entweder in einer langen Schlange anzustehen und die Pizza Take Away zu nehmen, oder einen Zettel mit einer Nummer zu holen um im Restaurant zu essen. Vor dem Lokal wird auf einem Display angezeigt welche Nummer gerade dran ist. Die Wartezeit beträgt je nach Saison zwischen 1 und 3 Stunden. In der Hochsaison sollte man also genügend früh kommen, weil irgendwann werden keine Zettel mehr rausgegeben, wenn die Wartezeit die Öffnungszeit des Restaurants übersteigen würde.
Doch wie ist sie nun, die „beste Pizza der Welt„? Das war sie vielleicht einmal, nämlich als noch ein paar duzend Pizzen und nicht ein paar hundert jeden tag gebacken wurden. Mittlerweile ist es einfach nur noch Massenabfertigung, man sitzt schnell an den Tisch, bekommt die Pizza nach ein paar Minuten und geht dann nach rund 20 Minuten wieder um Platz für die nächsten wartenden zu machen. Harmonisches Essen geht anders. Hier fühle ich mich wie in einem Fastfood Restaurant.
Und damit die Gäste auch nicht zu viel Zeit verbringen mit dem aussuchen der Pizza gibt es nur zwei verschiedene, da fällt die Auswahl nicht schwer. Kurz darauf kam der Kellner und fragte nach dem Trinken. Ich frage, ob sie eien Getränkekarte haben, der Keller entgegnete nur schroff „Zur Pizza trinkt man Bier, also ein Bier?“ Ich bejahte, viel anderes scheint es ja ohnehin nicht zu geben. 😄 Als er dann kurz darauf nochmals kam um die Essensbestellung augfzunhemen, machte er es noch einfacher, in dem er einfach frage: „Pizza Margherita, ok?“
Mit Spannung erwartete ich dann die Pizza und als diese kurz darauf kam war es… Absolut Enttäuschend!
Die Tomatensauce war wässrig, der käse pampig, das eine Basilikumblättchen mickrig und der Boden matschig-feucht! Dies wahrscheinlich aus einer Kombination von dünnflüssiger Tomatensauce und zu kurzer Backzeit.
So gesehen war das in tat und Wahrheit die schlechteste Pizza der Welt. 😅 Und es wundert mich echt, wieso das im Volksmund- und Internet immer noch als die die „beste“ erwähnt wird. Jedes andere lokal könnte mit dieser Qualität kein Jahr überleben – An einem Ort an dem Pizza „heilig“ ist schon gar nicht.
Die Pizzeria ist ausserdem noch wegen etwas anderem „berühmt“ und zwar hatte in einer Szene des Films Eat Pray Love Julia Roberts dort eine Pizza gegessen.
Trotzdem sollte man das einmal machen, es ist einfach ein „Event“ und ganz lustig da mit den anderen Leuten auf dem Platz zu warten, halt nur nicht zu hohe Erwartungen haben die Erwartungen auf den absoluten Tiefpunkt zu setzen.
Die Älteste
Nach dem Flop mit der besten Pizza war vielleicht die „älteste“ Pizza, bzw. die Pizza vom ältesten Pizza Lokal der Welt besser?
Die älteste Pizzeria der Welt ist die Antica Pizzeria Port’Alba in Neapel, Italien. Sie wurde im Jahr 1830 eröffnet und gilt als die erste Pizzeria, die Pizza als Hauptspeise angeboten hat. Die Antica Pizzeria Port’Alba befindet sich in der Altstadt von Neapel und hat die lange Tradition der neapolitanischen Pizza massgeblich geprägt.
Trotz Reservation wollte man uns zuerst nur einen Tisch drinnen geben, obwohl es draussen noch freie Tische hatte! Die Reservation wurde noch nicht einmal beachtet, ich hätte also gerade so gut nicht reservieren können… Erst auf Nachdruck meinerseits gab man dann widerwillig einen der freien Tische draussen.
Danach taute der Kellner auf und war freundlicher.
Die Speisekarte hat extrem viele Pizzen drin – Zu viele, weil wenn eine Pizzeria so viele Varianten im Angebot hat ist die einzelne nicht so gut. Sehr fein waren die Pizzen trotzdem, aber nicht top für die Region.
Fazit
Die besten Pizzen findet man in Napoli eher beim vorbeischlendern der vielen Pizzerias – Fast alle von denen backen ausgezeichnete Pizzen! 🍕😋
Der Kaffee
Auch einen echten italienischen „Caffè“ sollte man sich in einem der zahlreichen Cafeterias gönnen.
Die Ausflüge
In Neapel gibt es viele faszinierende Orte zu entdecken, die sowohl historische als auch kulturelle Bedeutung haben. Hier sind einige Highlights, die man gesehen haben muss:
Pompeji und Herculaneum
Pompeji war eine antike Stadt in Kampanien am Golf von Neapel, die beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. verschüttet wurde, unter der Vulkanasche aber weitgehend konserviert blieb.
Die Leute wussten damals noch nicht, dass der Vesuv (welcher damals doppelt so hoch war wie heute) ein Vulkan ist und hielten ihn für einen Berg. Ein fataler Fehler, denn als der Vesuv gewaltig ausbrach wurden die Leute überrascht und konnten nicht mehr fliehen. Das ganze Leben damals vor fast 2000 Jahren wurde in dem Moment „eingefroren“ und so ist diese Antike Grossstadt heute noch fast vollständig erhalten.
Die Asche legte sich über die toten Körper der Menschen und erhärtete, was nach deren Verrotung Holhlräume in agestalt der Menschenhinterliss. Füllt man diese mit Gips, bekommt man eine genaue Gipsfigur dieser Menschen.
Später bei den Ausgrabungen wunderten sich die Forscher, was das für komische „Höhlen“ im Gestein sind… Bis einer auf die Idee kam so eine „Höhle“ mit Gips zu füllen und dann rund herum zu graben – Schockiert stellten die Forscher dann fest, dass dies Menschenabdrücke sind, welcher im Boden „eingegraben“ waren. Allerdings hatte man bis zu diesem Zeitpunkt schon viel vom Steinbelag entfernt, so dass nicht mehr viele Menschenabdrücke konserviert werden konnten.
Vesuv
Der noch aktive Vulkan Vesuv bietet eine spektakuläre Wanderung bis zum Kraterrand, von wo aus man eine fantastische Aussicht auf Neapel, die Küste und die umliegenden Inseln hat. Der Vesuv ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch historisch von Bedeutung.
Gut zu wissen: Pompeji und Vesuv werden häufig als Kombinations-Tour angeboten, so dass man diese Highlights an einem Tag erleben kann.
Wir haben die Tour beim Touristenbüro im Bahnhof gebucht und waren vollständig zufrieden!
Altstadt (Centro Storico)
Die Altstadt von Neapel gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein Labyrinth aus engen Gassen, historischen Gebäuden und wunderschönen Kirchen. Hier spürt man die lebendige Atmosphäre der Stadt besonders intensiv.
Spaccanapoli
Diese lange, gerade Strasse teilt die Altstadt in zwei Hälften. Hier findet man viele Sehenswürdigkeiten, wie die Kirche Santa Chiara und den San Domenico Maggiore Platz. Spaccanapoli zeigt das echte Leben Neapels, mit kleinen Läden, Cafés und Pizzerien.
Katakomben von San Gennaro
Diese antiken unterirdischen Friedhöfe sind ein faszinierender Einblick in die Geschichte und Kultur der frühen Christen in Neapel. Sie bieten eine einzigartige Möglichkeit, tief in die Geschichte der Stadt einzutauchen.
Castel dell’Ovo
Die Burg am Meer ist eine der ältesten Festungen Neapels und bietet von ihren Mauern aus einen fantastischen Blick auf die Bucht und den Vesuv. Sie ist umgeben von einer malerischen Promenade und der lebendigen Umgebung von Santa Lucia.
Museo Archeologico Nazionale
Eines der wichtigsten archäologischen Museen der Welt, bekannt für seine umfangreiche Sammlung von Artefakten aus Pompeji und Herculaneum. Wer sich für römische Geschichte interessiert, darf dieses Museum nicht verpassen.
Achtung: Das Museum lässt nur eine gewisse Anzahl Leute pro Tag rein. Es empfiehlt sich daher unbedingt ein Ticket im vorab zu kaufen!
Piazza del Plebiscito
Dieser monumentale Platz im Herzen Neapels ist von wichtigen Gebäuden wie dem Königspalast (Palazzo Reale) und der Kirche San Francesco di Paola umgeben. Ein idealer Ort, um die Architektur der Stadt zu bewundern.
Sansevero-Kapelle
Die Kapelle ist für ihre mystischen Skulpturen bekannt, darunter der “Verschleierte Christus” (Cristo Velato), ein wahres Meisterwerk aus Marmor. Sie ist ein kleines Juwel der neapolitanischen Kunstgeschichte.
Die Inseln: Capri, Ischia und Procida
Diese wunderschönen Inseln sind leicht von Neapel aus erreichbar und bieten eine entspannte Atmosphäre mit herrlichen Landschaften, charmanten Dörfern und malerischen Küsten.