bike4car / bike2work

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2 Wochen lang mit dem Velo zur Arbeit

Normalerweise bin ich ja leidenschaftlich gerne und häufig mit dem Auto unterwegs, vor allem jeweils zur Arbeit. Selbst wenn diese nur 4.5km entfernt ist. 😉 – Doch als mein Arbeitgeber sich an den zwei Aktionen bike4car (bei der man für zwei Wochen lang sein Auto gegen ein e-bike „eintauschen“ kann) und bike2work (bei der man einen Monat lang mindestens 50% der Arbeitswege mit dem Velo zurücklegt), wollte ich die Chance nutzen zu probieren, wie es wäre, wenn ich meinen täglichen Arbeitsweg von Wiedikon nach Altstetten jeweils mit einem Velo bestreiten würde. Ok, „Velo“ ist jetzt ein bisschen übertrieben, denn ein modernes e-bike fährt mit 45 km/h, schneller als ein Mofa… 😀

So schrieb ich mich bei beiden Aktionen in der Firma gleich ein.

Allerdings musste ich mir noch einen Velohelm besorgen, denn dieser ist bei e-bikes, die bis 45 km/h Motorenleistung haben zwingend vorgeschrieben! Nette Nachbarn aus meinem Haus konnten mir jedoch einen Ausleihen.

Also nahm ich am Freitag, den 13. (oh,oh) Mai mein e-bike in der Firma in Empfang. Es war ein Stromer ST2 und damit das neueste und teuerste (ca. 7000.- CHF Neupreis!) das es derzeit auf dem Markt gibt. 🙂

Aufgrund des starken Regens entschied mich jedoch trotzdem nicht mit dem e-bike nach Hause zu fahren, genauso die ersten drei Arbeitstage der Folgewoche (es regnet halt jeweils viel in der Schweiz… 🙁 ).

Am Donnerstag war es dann aber endlich soweit! Es war zwar immer noch bewölkt doch immerhin trocken. Also radelte ich das erste mal von meiner Arbeitsstelle zu mir nach Hause. 🙂

Kaum in die Pedalen getreten, schon gings mit einem heftigen Schub ab, innert Sekunden fuhr ich schon gegen 40 km/h schnell, huuuiii! 🙂 Mach irgendwie voll Spass mit dem Ding, denn ich spürte die Geschwindigkeit und den Fahrtwind auf dem Velo natürlich viel besser als im Auto… Zumindest bis zur nächsten Kreuzung, denn da war ich schon etwas ehrfürchtiger mitten in der Stadt. Im Auto ja kein Problem, denn da bin ich in der Regel der „stärkste“ Verkehrsteilnehmer, doch auf dem Velo will man eine Konfrontation mit einem Auto tunlichst vermeiden… 😀

Mit dem e-bike "rasend schnell" unterwegs
Mit dem e-bike „rasend schnell“ unterwegs

Zwar sind in der Stadt Zürich die Velowege besser ausgebaut als auf den meisten orten der Welt, trotzdem gibt es immer mal wieder Konfrontationspunkte. Und wenn es mal keinen Veloweg gab, stellte ich mir konstant die Frage: „Darf ich jetzt auf dem Trottoir fahren“? 😉

Dafür konnte ich mit fast 45 km/h an der stehenden Autokolonne vorbei fahren, welch freudiges Erlebnis, weiss ich ja selbst nur zu gut wie es sich anfühlt im Stau zu stehen… Die Zeitersparnis betrug jedoch im Endeffekt nur ca. 5 Minuten (20min mit dem Auto, 15min mit dem Velo), da hätte ich irgendwie mehr erwartet.

Nach einigen Tagen fielen mir dann auch die „Nachteile“ des Velos immer mehr auf:

  • Das Spurenwechseln mit dem Arm raus halten ist mühseliger als einfach den „Blinker-Hebel“ zu betätigen
  • Einfach mal schnell die Einkäufe oder eine Tasche auf den Rücksitz packen ist nicht
  • Das abschliessen des parkierten bikes ist unbequemer und geht länger, als einfach das Auto abzuschliessen
  • Bei kühlen und/oder nassem Wetter kann es ganz schön ungemütlich werden
  • Der Velohelm macht die Frisur kaputt 😀

So fand ich es zwar einerseits spassig mit dem bike zu fahren und mal die „andere Seite“, sprich die bei mir als Autofahrer so unbeliebten Velofahrer (ich glaube, ich habe mich mangels Velo-fahr-Erfahrung bei den Autofahrern sehr unbeliebt gemacht 😛 ) zu erleben und freute mich andererseits auch wieder, das e-bike abzugeben und wieder aufs Auto umzusteigen. 🙂

So schön kann biken sein
So schön kann biken sein

Am Freitag, 27. Mai durfte ich zum Abschluss noch eine schöne, längere Fahrt machen, da ich das e-bike in Dietikon abgeben musste. Bei Traumhaften schönen Wetter alles der Limmat nach entlang zu fahren, unter den Bäumen hindurch, die frische Luft und den Geruch des Flusses und der Bäume ein zu atmen während der Fahrtwind schön erfrischte, empfand ich als echt tolles Erlebens zum Abschluss.

Immerhin ca. 70km hatte ich gegen Ende mit dem (E-)Velo zurückgelegt.

Was ich übrigens erst gegen Schluss erfuhr ist, dass man für ein e-bike der Klasse „bis 45 km/h Motorenleistung“ mindestens einen Mofa-Führerausweis (oder Fahrausweis) haben muss und auch mit diesem „haftet“, er einem also entzogen werden kann! – Gut habe ich mit dem e-bike keine „dummen Sachen“ gemacht… 😉

Fazit: Velofahrern kann schon toll sein, doch für mich ist es nichts, zumindest nicht längerfristig. Es war eine tolle Erfahrung und nun bin ich auch wieder glücklich morgens und abends ins Auto zu steigen und gemütlich durch die Strassen der Stadt Zürich zu cruisen. 🙂

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