Eigentlich wollte ich ja regelmässig über mein MediaCenter berichten, aber weil ich ja so ein fauler Blogger bin *g* und ausserdem zur Zeit geschäftlich viel zu tun habe, fasse ich nun alles in einem grossen Blog-Artikel zusammen. 😉
Angefangen hat es vor einigen Monaten; als mein Car-PC endlich zufriedenstellend und zuverlässig lief; ich plante mein nächstes „Projekt“: Einen HTPC (Home Theather PC), auch MediaCenter genannt.
Aber was ist der Sinn und Zweck eines „MediaCenters“? Ein MediaCenter vereint sozusagen sämtliche Medien, wie DVD, abgespeicherte Filme (DIVX, MPG, …), Musik, Fotos, usw. unter einem einzigen Gerät. D.h. ich brauche keinen DVD Player mehr, keine DVDs mehr einzulegen, kein „Publikum vor meinem PC“ mehr um die neuesten Fotos zu zeigen und gespeicherte Musik kann ich in jedem Raum hören wo ich will, ohne diese mit mehreren Geräten zu synchronisieren.
Da ich auch hier keine „Hacker-Lösung“ wollte, sondern etwas das, mal eingerichtet ohne gross zu „Basteln“ einfach läuft, habe ich einige Anforderungen gestellt:
- HiFi konformes Gehäuse mit Display
- Die Bedienung muss komplett per Fernbedienung möglich sein
- Energie sparsam
- Leise
- Audio Verbindung über optischen SPDIF Ausgang zu meinem Verstärker
- Kann Medien über das Netzwerk (WLAN und Kabel) laden („streamen“)
- Muss alle Formate, auch neues HD-Material abspielen können
- Fernsehen, Aufnehmen und Zeitgleich aufnehmen und „zappen“ muss möglich sein
Als Software entschied ich mich hier erst für Windows Vista Ultimate, was ja bekanntlich ein nicht so guter Wurf von Microsoft war, aber Windows 7 war damals noch nicht draussen und das MediaCenter auf XP war schlicht „zu alt“. Das MS MediaCenter auf Vista/7 hingegen, gilt als sehr ausgereift und funktioniert in Kooperation mit den Hardware Herstellern quasi „out-of-the-box“, also ohne gross Treiber zu installieren und externe Software zu verwenden.
Später, im Januar 2009 habe ich dann das MediaCenter auf Windows 7 umgestellt. Vieles hier drin kann man quasi 1:1 bei beiden Versionen übernehmen, beim andere werde ich das Vermerken.
Hardware mässig muss so ein Mediacenter relativ gut ausgestattet sein, da vor allem das abspielen von hochwertigem Video-Material einiges voraussetzt. Auf der anderen Seite muss es aber auch Energiesparsam sein, da es meist im standby betrieb „24×7“ läuft. – Glücklicherweise gibt es hier schon gute Fortschritte der Hersteller; als besonders geeignet gilt der 780G-Chipsatz von AMD und ihre „e-CPUs“ wie z.B. den AMD 4850e, bzw. das Nachfolgemodell 5050e.
Die Festplatte muss nicht besonders schnell sein, dafür aber sehr leise. Als sehr gut dafür gelten in der HTPC-Szene die GreenPower-Serie von Western Digital.
Bei den Netzteilen gilt: So wenig WATT wie möglich, da sich dies direkt auf den Stromverbrauch und damit auf die Strom kosten auswirkt; 300W sind heutzutage das wenigste was man kriegen kann und diese sind für ein mediacenter mehr als ausreichend dimensioniert. Seasonic und BeQuite gelten hier als gute Vertreter von HTPC-Netzteilen.
Bei der TV-Karte muss man schauen, dass man eine DualTuner Karte kauft, wenn man gleichzeitig eine Sendung aufnehmen will und auf einem anderen Kanel Fernsehen möchte. -Was sogar bei den meisten 10-jährigen VCR-Geräten Standard ist konnte sich leider im TV-Karten Markt noch nicht so durchsetzen, viele Karten sind zwar „DualTuner“-Fähig, bedingen aber, dass man zwei solcher Karten kauft. Hauppauge scheint seit meiner letzten gekauften TV Karte vor ca. 8 Jahren enorme Fortschritte gemacht zu haben und so habe ich mich trotz zwei Enttäuschungen mit Hauppauge dafür entschieden und tatsächlich: Keine Treiber Probleme mehr und Windows Media Center erkennt die Karte Problemlos. 😉
Schlussendlich zur Fernbedienung: Dies sollte eine „Windows Media Center (mce) konforme“, auch „green button“ Fernbedienung sein; diese werden von Windows Media Center automatisch erkannt und können sofort genutzt werden. Eine solche liegt meist sowohl den HTPC-Gehäusen, wie auch den TV-Karten bei.
So sah dann, nach reiflichem überlegen, vergleichen, recherchieren meine „perfekte Zusammenstellung“ wie folgt aus:
- Gehäuse: Thermaltake DHT101
- Netzteil: Seasonic 330W
- Mainboard: ASUS M3N78-EM
- CPU: AMD 5050e
- RAM: Corsair, 4GB
- HDD: Western Digital GreenPower, 1TB
- TV-Karte: Hauppauge WinTV HVR-2200
Hier musste ich leider Feststellen, dass es gar nicht so einfach war einen Shop zu finden, der alle diese Komponenten an Lager hatte; so habe ich insgesamt bei drei verschiedenen Shops bestellt und nach einigem hin- und her auch nach 2 Wochen alles zusammen. 😉 – Der Zusammenbau konnte los gehen.
Nach dem zusammensetzen der Komponenten und installieren von Vista ging es ans Konfigurieren; folgendes wollte ich noch ändern:
- Das Mediacenter sollte über RemoteDesktop administrierbar sein
- Auto-Login mit einem separaten „mediacenter“ Benutzer.
- „gerippte“ DVDs, also 1:1 Kopien einer DVD auf der Festplatte sollten ab spielbar sein (lustigerweise hat das MS Media Center diese funktion zwar integriert, jedoch nicht aktiviert *g*).
- Zu den gespeicherten DVDs soll jeweils Cover und Zusatzinformationen angezeigt werden.
- Ersetzen der Explorer-Shell, so dass nur noch das Windows Media Center gestartet wird und nicht mehr der ganze Windows-Kram. (Hinweis: Dies ist leider nur bis Windows XP möglich; bei Vista und 7 kann man die System-Shell nicht mehr so leicht ersetzen!)
Hier nun die Beschreibung, was ich noch gemacht hatte:
RemoteDesktop Administration
Dies war das einfachste: Rechstklick Auf Arbeitsplatz, dann „Remote“ und kreuz bei „RemoteDesktop“.
Unter Windows 7 muss man hier unter „Start“ das Symbol „Computer“ mit der rechten Maustaste anklicken und „Eigenschaften“ wählen; dann Remoteeinstellungen.
Mehrere gleichzeitige RDP sessions
Microsoft erlaubt bei den Anwender Produktion normalerweise nur eine gleichzeitige RemoteDesktop (RDP) Verbindung, was besonders beim mediacenter lästig ist, da man gerne administrative Arbeiten machen würde, ohne dass man beim TV-Bildschirm abgemeldet wird.
Abhilfe schafft hier ein spezieller Patch, der mehrere gleichzeitige RDP-Verbindungen zulässt. Diesen gibt es im übrigen auch für Windows 8.
Auto-Login
Start -> Ausführen -> „control userpasswords2“ eingeben -> ENTER
Unter Windows 7 muss man anstatt „Start->Ausführen“ die Windows-Taste+R drücken (Mit Start-Ausführen klappt es NICHT unter Windows 7!)
Hier den Benutzer, der automatisch eingeloggt werden soll anwählen und Kreuz bei: „Benutzer müssen Kennwort eingeben entfernen“
Dann noch unter den Energie-Optionen einstellen, dass der Benutzer das Passwort nicht eingeben muss wenn der Computer aus dem Standby- oder Ruhezustand zurückkehrt.
Gespeicherte DVDs abspielen
Damit Windows Media Center auch gespeicherte DVDs wiedergeben kann ist eine „registry-hack“ Notwendig:
Start -> Ausführen „regedit“, dann zum Pfad: „HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Media Center\Settings\DvdSettings“ navigieren und dann den Punkt „ShowGallery“ den Wer von „Play“ in „Gallery“ ändern.
Unter Windows 7 ist diese Einstellung nicht mehr nötig! – Da hat Microsoft bereits daran gedacht dies zu integrieren.
Zusatzinformationen für DVDs
Hier gibt es zwei Wege: MS Media Center kann entweder die Informationen zu einer DVD automatisch über das Internet abrufen, oder die Informationen in einer gespeicherten XML-Datei anzeigen. -Letzteres empfiehlt sich eher, da sonst die Beschreibungen meist auf englisch sind. Auf jedenfall muss eine XML-Datei im Verzeichnis der DVD enthalten sein; dies heisst „dvdid.xml“. Das Cover muss als JPG auch gespeichert werden und heisst: „folder.jpg“
ACHTUNG: Bei mir hat das nicht geklappt, wenn ich einfach ein „dvdid.xml“ ins DVD Verzeichnis kopiert hatte; so klappts aber: Die Datei muss nach der DVD-ID benannt sein (z.B. „9A8ACBA7-7531D2FB.xml“) und im sog. DVDInfoCache Ordner liegen; dieser findet sich unter: „C:\Users\%username“\AppData\Roaming\Microsoft\eHome\“.
Das dvdid.xml enthält enweder die eindeutige ID der DVD oder die Informationen. In ersterem Fall sieht dies z.B. so aus:
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<language>English, Deutsch</language><releaseDate>2000 01 01</releaseDate><genre>Action</genre>
<duration>96</duration><titleNum>1</titleNum><titleTitle>Titel</titleTitle><synopsis>Beschreibung</synopsis></title></MDR-DVD></METADATA>
Dazu muss man auf dem mediacenter PC den Ordner: „C:\Users\%username“\AppData\Roaming\Microsoft\eHome\DvdInfoCache“ auf den Fileserver verschieben und symlinken.
In diesem Falle müsste man auf dem Mediacenter-PC als administrator(!) unter Start->Ausführen->cmd->ENTER eine Konsole öffnen und dann folgendes eingeben:
mklink /D C:\Users\mediacenter\AppData\Roaming\Microsoft\eHome\DvdInfoCache H:\DVD\_DvdInfoCache
Hallo!
Ich habe gesehen, dass Du die HVR-2200 einsetzt. Ich nehme an Du benutzt den Analog-Teil (nicht den DVB-T). Wenn ja, kannst Du mir was zu der Bildqualität sagen? Oder vielleicht sogar einen kleinen Aufnahme-Schnitzel zustellen oder irgendwo hochladen.
Ich hatte mir eine PVR-500 geholt und tagelang rumexperimentiert – also der uralte Sony-VHS-Recorder hatte selbst noch die bessere Bildqualität, wenn die Kassette schon 100 mal überschrieben war…
Würde längst auf DVB-C ausweichen, wenn die Sch…-Cablecom nicht so blöd ihr Monopol ausnutzen würde…
Danke und Gruss, Samy