Bei einem Besuch in Dubai im Dezember 2021 durfte natürlich auch der Besuch an der gerade stattfindenden Weltausstellung (Dubai Expo 2020) nicht fehlen. – 2020 Deshalb weil die Weltausstellung wie so vieles 2020 hätte stattfinden sollen und dann „Corona bedingt“ auf 2021 verschoben werden musste.
Die letzte (und bisher einzige) Weltausstellung, die ich gesehen hatte war die Expo.02 2002 in der Schweiz. Doch diese war nicht annähernd so beeindruckend wie die in Dubai, denn auch da galt das Moto: „Nicht kleckern, sondern klotzen!“.
So hat Dubai geplant aus dem Expo Gelände, dass mitten in die Wüste gebaut wurde, nach deren Beendigung einfach gleich einen neuen Bezirk zu schaffen und dann auf dem zukünftigen „Expo District“, die für die Expo aufgebauten Gebäude in Schulen, Krankenhäuser und Wohnungen umzubauen. – „Bauen wir für die Expo doch einfach gleich eine neue Ortschaft und erweitern damit die Stadt“, muss es wohl geheissen haben. 😁
Entsprechend konnten die Pavillons, wo so gut wie jedes Land der Welt eines hat, auch richtige Beton Komplexe bauen mit dem Gedanken, dass diese nach der Expo nicht einfach wieder abgebrochen- sondern umgenutzt werden.
Was ebenfalls auffiel war die extreme Sauberkeit an der Expo. Die Strassen waren zu jedem Zeitpunkt Blitzsauber, da lag kein einziges Papierchen, Zigarettenstummel oder sonstiger Abfall herum und das obwohl es nicht an jeder Ecke einen Abfalleimer gab und sehr viele Menschen da waren. Es fühlte sich fast so an, als würde dauernd hinter einem her geputzt werden. 😃
Nachfolgend einige Pavillons, die wir gesehen haben und wie unser Eindruck war.
The Mobility Pavilion
Selbstverständlich hatten die Arabischen Emirate auch einige Spezial Pavillons.
Eines dieser war das The Mobility Pavillon, welches den Wunsch nach Mobilität seit Anbeginn der Menschheit bis in die Zukunft aufzeigt.
Dort gab es u.a. etwa 3 Meter hohe Menschenskulpturen zu bewundern, die derart präzise gemacht wurde, dass sie von einem echten Menschen kaum zu unterscheiden sind, aber seht selbst:
Hoch hinaus
Weiter gab es auch noch eine Plattform die, mitsamt darauf gepflanzten Palmen sich in die Höhe erhob und man einen Ausblick auf das Gelände geniessen konnte:
USA
Im Pavillon der USA stand man auf ein Laufband, dass einem durch die Ausstellung im inneren transportierte. – Typisch amerikanisch halt, Hauptsache man muss sich nicht selbst bewegen… 😅
Im inneren stand die Erkundung des Weltraums im Fokus und dem Wunsch der Menschen fremde Planeten zu entdecken.
Hier gab es auch eine Pause wo wir uns ein amerikanisches Budweiser Bier genehmigten und auch gleich mit den etwas höheren Alkoholpreisen konfrontiert wurden: Satte 15.- CHF kostete das 5 DL offen Bier. Ausserdem durfte generell Alkohol nur in abgetrennten geschlossenen Bereichen getrunken werden.
Saudi-Arabien
Wir sind nicht rein gegangen aber das imposante Gebäude wirkte ein bisschen nach „Unterdrückung“, welches die Menschen unter sich erdrückt… 😉
Schweiz
Kommen wir zur Schweiz und nach der durchaus ansehnlichen Aussenhülle, die gänzlich aus Spiegeln bestand dem eher enttäuschenden inneren: Erst ging man einen dunklen gang hoch mit Dampfberieselung und Gewitter effekten. Das sollte wohl ein Berggewitter darstellen… So weit noch so gut. Im nächsten Raum wollte man Nachhaltigkeit präsentieren und stellte in einem düsteren Raum Abfalleimer aus in denen sich recyclebare Gegenstände befanden. Der Eindruck, was man von der Schweiz als fremder wohl bekommen musste war: „Apokalyptisch“ und „Abfall“… 🙄
Belarus
Weiter gings zum Pavillon von Belarus (Weissrussland), in das ich ende letzten Jahres noch fast hingereist wäre um den Corona-Wahnsinn zu entfliehen, weil sie lange eine sehr offene „Corona-Politik“ hatten.
Hier sah man ein 3-D Modell der Stadt, detailgetreu nachgebaut. In einem weiteren Raum fand eine Präsentation statt indem die schönen Landschaften und festliche Bräuche gezeigt wurden. Da bekommt man gleich Lust hinzugehen! So geht das. 😊
Schon fast etwas traurig, dass eines der ärmsten Länder der Welt, einem der reichsten Länder der Welt vormacht, wie man sein Land anschaulich prässentiert… 🙄
Kolumbien
Vor dem Kolumbianischen Pavillon konnte man frische und leckere Fruchtsäfte aus Südfrüchten wie Mango, Papaya, usw. kaufen – Eine willkommene Erfrischung, die wir uns gerne gönnten!
Das Pavillon war ansehnlich begrünt mit einer singenden und tanzenden, traditionell gekleideten Gruppe auf der Terrasse.
Irak
Vor dem irakischen Pavillon bekamen wir erstmal einen Tee angeboten, der so lecker war, dass wir zum Schluss jeweils nochmals nach einem Becher fragten. 🫖😋
Danach wurden wir von einem Guide (eine Frau in Jeans und bauchfreiem Top, die unmöglich im Irak leben konnte. 😄) durch den Pavillon geführt der uns etwas über die Geschichte des Landes und „Sehenswürdigkeiten“ erzählte.
Es war rührend zu hören, dass sie sagte „die Touristenattraktionen seien offen“, als ich sie fragte, ob man diese denn besuchen könnte. 😊
Ich fragte sie dann zum Schluss noch, ob sie wirklich aus dem Irak Stamme. Sie antwortete, dass ihre Wurzeln tatsächlich im Irak seien, sie aber schon in den Arabischen Emiraten geboren- und aufgewachsen sei. 😉
Baden-Würrtemberg
Kaum zu glauben, aber das südliche deutsche Bundesland hatte einen eigenen Pavillon! 😁 Zum ersten Mal in der Geschichte der Weltausstellungen.
Darin präsentierte man vor allem die Auto-Technologie (Mercedes) und ein etwas missglückter Versuch einer modernen Frau im alten Gewand. 😄
UK – Vereinigtes Königreich (England)
Das englische Pavillon war dann wieder sehr eindrücklich gemacht und wird dafür ebenfalls einen Eintrag im Guiness Buch der Weltrekorde erhalten: Als längster vom Computer geschriebener Text den es je gab!
Im UK Pavillon drehte sich nämlich alles um die Künstliche Intelligenz zusammen mit einem Forschungsprojekt, dass von einem von Stephen Hawking’s letzten Projekten inspiriert wurde.
Man gab beim Eintritt in den Pavillon jeweils drei Wörter in ein Tablet ein und eine Computer generierte daraus einen richtigen Satz. An der Fassade von dem riesigen Pavillon konnte man sehen, wie der Computer aus all den Wörtern, welche die Besucher eingaben dann kontinuierlich einen Text schrieb, der zwar nicht sonderlich viel Sinn ergab, aber durchaus lesbar war, was schon eine grosse Leistung ist, wenn man bedenkt, dass dieser Text alleine von einem Computerprogramm generiert wurde!
Fazit
Für die ganze Ausstellung hätte es mindestens drei volle Tage gebraucht. Leider auf einem straffen Zeitplan mussten wir die Expo in einem Tag abklappern, mit dem wissen, dass wir nur einen Bruchteil sehen werden…
Die Öffnungszeiten der Expo erwiesen sich ausserdem als Trugschluss: Zwar war angegeben, dass die Expo bis 01 Uhr Morgens geöffnet hatte, das betraf aber nur das Gelände selbst, wie wir dann leider herausfinden mussten. Die einzelnen Pavillons und Restaurants schlossen alle zwischen 20- und 22 Uhr. Was man dann noch 3 Stunden auf einem Gelände machen soll auf dem nichts mehr offen ist entzog sich unserer Kenntnis… 🙄
Es war auf jeden Fall eine Supertolle Erfahrung an welche ich mich immer gerne zurückerinnern werde!