Der „Big Sur“ ist kein Ort im eigentlichen Sinne, es bezeichnet mehr eine ca. 100km lange Strecke entlang der Küste Kaliforniens zwischen San Simeon und Carmel. Da man alles direkt an der Küste entlang fährt, ergibt das ein beeindruckendes Panorama und sollte daher als Pflicht-Abschnitt in die Reiseplanung eingebaut werden, sofern man in diesem Gebiet Kaliforniens mit einem Auto unterwegs ist.
Nach einem kleinen Frühstück im Motel ging‘s morgens frisch gestärkt ins Cabrio, Richtung Küste fahrend.
Etwa zwei Stunden später erreichten wir San Simeon als Startpunkt des Big Sur! Ähnlich wie beim Death Valley empfiehlt es sich hier sehr vorher den Wagen voll zu tanken, da Tankstellen auf der Küstenstrasse rar und teuer sind.
Nur einige Kilometer weiter mussten wir bereits einen Halt bei der Küste einlegen, an der sich unzählige Seelöwen sonnten, total niedlich!
Etwas weiter nutzen wir dann auch die Gelegenheit bei einem Rastplatz ein kleines Fotoshooting mit unserem Ford Mustang Cabrio und der Meeresküste im Hintergrund zu machen. 🙂
Auch war der Zeitpunkt um uns erneut eine Schicht Sonnencreme ein zuschmieren, etwas das man bei einem Cabrio immer daran denken sollte! – Denn mit dem Fahrtwind merkt man nicht, dass die Sonne auf einem runter brennt, was zu üblen Sonnenbränden am ende der Fahrt führen kann, wenn man den Sonnenschutz vergisst… Ebenfalls ist eine Kopfbedeckung empfehlenswert. Ich hatte trotz vieler Haare auf dem Kopf einen (kleinen) Sonnenbrand auf der Kopfhaut…
Und obwohl die reine Fahrzeit nur etwa zwei Stunden betragen würde, darf man sich grosszügig mehr Zeit einrechnen. Wir hatten für die Strecke mit einigen kurzen- und längeren Stopps knapp vier Stunden, also rund die doppelte Zeit gebraucht.
Kurz vor Carmel-by-the-Sea und damit Ende des Big Sur, machten sich unsere Bäuche wieder mal bemerkbar, Essenszeit.
Wir hielten beim Restaurant Nepenthe an, welches alleine schon des Panoramas wegen unbedingt einen Besuch wert ist! Das Restaurant liegt erhöht am Küstenabschnitt und so kann man von seinem Tisch aus die Küste unter dem (meist) Stahlblauen Himmel sehen, während man ein leckeres Essen geniesst! Da lohnt sich auch die Wartezeit von 30-45min, bis man einen Tisch bekommt. Die Sandwichs mit Salat sind als leichtes Mittagessen übrigens sehr zu empfehlen.
Aufgefallen ist auch, dass obwohl Kalifornien extrem strenge Alkoholgesetze hat und man nur mit dem Auto zu dem Restaurant kommt, eine beachtliche Weinkarte vorhanden war und von zahlreichen Gästen auch genutzt wurde… 😉
Frisch gestärkt und relaxed ging‘s am späteren Nachmittag weiter Richtung Weingebiet, wo wir nach etwa zweistündiger Fahrt auch schon strahlend das erste Weinfeld erblickten!
Doch, da wir nun ganz in der Nähe des Silicon Valleys waren, mussten wir natürlich auch noch einen kleinen Abstecher zu einigen der bekannten Techfirmen machen! 😉 Diese liegen alle ziemlich genau 15 Autominuten voneinander entfernt und man kann die Firmensitze grundsätzlich nur von aussen betrachten, Führungen o.ä. bietet keine der Firmen an.
Wissenswert: Da die grossen IT-Konzerne für Ihre Hauptquartiere gleich die Fläche eines kleinen Dorfes kauften, durfte sie auch die Strasse ihres „Ortes“ frei benennen. Dies führt dazu, dass sie so cool klingende Namen wie „Infinite Loop“ (apple), oder „1 Hacker Way“ (facebook) haben.
Das erste Ziel war die „Heimat“ meines geliebten iPhones: apple. Danach „googelten“ wir etwas beim google Hauptquartier herum und setzten ein „like“ bei facebook.
Bei facebook trafen wir noch auf ein deutsches Pärchen an, welche die kreative Idee hatten, doch gleich auch noch bei der Villa von Mark Zuckerberg vorbei zu schauen, schliesslich waren sie auf facebook ja sicher auch mit dem guten Mark „befreundet“. Dessen security teilte denen jedoch freundlich, aber bestimmt mit, dass Mark keine „facebook-Freunde“ empfange. haha, „nice try“ trotzdem, musste ich zugeben! 😀
Nun war es schon wieder 21 Uhr und wir hatten weder gegessen, noch einen Schlafplatz für die heutige Nacht… Also wieder ins Auto und weiter Richtung Norden fahren.
Als wir auf der Strecke endlich einen KFC entdeckten mussten wir dort hinfahren. Die Entscheidung stellte sich leider ein bisschen als Fehler heraus, denn der Laden war abgelegen in einer dunklen Ecke und die Gestalten um diese Zeit liessen einem erschauern. Das Personal war auch nicht sehr kompetent und als wir dann nach einer gefühlten Ewigkeit endlich das Essen bekamen sagte man uns schroff, dass Restaurant mache jetzt zu und wir sollen das Essen draussen essen….! Man stelle sich vor: Wir zwei alleine in der nur leicht beleuchteten Ecke eines sehr schmuddeligen Restaurants, welches auch der Drehort eines Horrorfilms hätte sein können und einigen (zu) grossen Tüten frittierten chicken nuggets. Da wir noch nicht wussten wir lange wir brauchen würden um eine Unterkunft für die Nacht zu finden und in Gefahr liefen, dass das Nachtessen bis dann kalt und somit ungeniessbar würde, entschieden wir uns das essen auf dem Gehsteig vor dem Laden zu verputzen. Dann während dem essen, schaltetet sie auch noch die spärliche Beleuchtung vor dem Laden ab („Sorry, Leute“) und wir verdrückten den Rest in ziemlich ungemütlicher Atmosphäre im dunklen weiter. Danach wieder in unseren Mustang und „get the hell of here“…!
Nach einigen Minuten fahrt der Strasse entlang entdeckten wir ein Motel 6. Es war nicht das sauberste, jedoch ok für eine Nacht und wir wollten uns nach der ganztägigen Fahrt nur noch Duschen und ausruhen.
Morgen geht‘s dann weiter ins Weltberühmte kalifornische Weingebiet Napa Valley!
So eine wunderbare Reise! Beim Big Sur war ich ja auch, aber grosser Teil der Strasse gesperrt damals wegen Erdrutschen und Steinschlag. Eine der schönsten Strassen der Welt!