Kreta

Wenn man Kultur mit Südeuropäischer Romantik verbinden will, ist Kreta der ideale Ort.

„Griechenland oder Süditalien?“ hiess es dieses Mal. Und die Entscheidung fiel, wie bei vielen in diesem Jahr, auf Kreta. Mal etwas neues sehen, vielleicht auch etwas Kultur.

Nachfolgend einige Tipps für die Kreta Reise.

Auto

Das Hotel lag in Rethymno, der Flughafen in Heraklion (Iraklio), etwa eine Stunde Autofahrt entfernt. Das Taxi oder ein Hoteltransfer hätten an die 200.- EUR gekostet, ein Mietwaagen für die ganze Woche 250-300.- EUR. Somit war die Entscheidung klar, den Mietwagen zu nehmen, welcher hei Herz gebucht wurde. 😉 Schliesslich ist man dann auch unabhängiger und muss nicht für jede Besichtigung eine Tagestour buchen.

Die Übergabe am Flughafen lief sehr unkompliziert und es lag sogar noch ein relativ grosses, kostenloses Upgrade drin. 😁

Das fahren auf den Strassen geht ganz gut. Vorsicht ist aber geboten, wenn man versucht ist nachts mit dem Auto noch essen und trinken zu gehen – Es finden häufig Polizeikontrollen statt, vor allem Nachts.

Hotel

Das Hotel Rethymno Palace war ganz gut; bei der Ankunft wurde ein Clubsandwich- und Tags darauf eine 15 Minütige Massage gratis offeriert.

Zimmer werden auch Nachmittags noch gereinigt, was ein grosser Vorteil ist, wenn man gerne etwas länger ausschläft. 😄

Allerdings ist der Ort wo das Hotel liegt eher subotmimal. Es liegt im Vorort, etwa 10 km von der Stadt entfernt und Ess-/Ausgeh Möglichkeiten gibt es dort nicht viel. Natürlich, das Taxi kostet auch nur etwa 10.- EUR pro Weg, aber ich mag es doch lieber, wenn man zu den Restaurants und Bars zu Fuss laufen kann.
Ich würde nächstes Mal eher ein Hotel in der Stadt beim Hafen nehmen, wo das Nachtleben pulsiert.

Das Frühstück im Restaurant fand ich hingegen nicht so toll und viel zu früh: Zwischen 07 und 10 Uhr gab es noch ein richtiges Buffet, mit nicht allzu toll schmeckenden Sachen und übersüsste, künstliche Fruchtsäfte. Danach gabs noch bis 10:30 ein „Continental Buffet“, heisst Brötchen (aber kein Tost mehr!), Butter, etwas Schinken und Käsescheiben. Das wurde aber auch 10:25 schon abgeräumt. Es ist mir unverständlich, wieso man nicht einfach das ganze Buffet noch diese halbe Stunde weiter offen hält… 🙄

Glücklicherweise fand dich mit der Giampous Bakery dann eine ausgezeichnete Bäckerei, die als Familienbetrieb geführt wird, ein paar Minuten zu Fuss vom Hotel. Dort war das Frühstück dann wirklich ausgezeichnet, auch am Mittag noch. 😋😁 Dazu gibt es frisch gepresste Fruchtsäfte.

Das Frühstück im Hotel nicht gut? – Dann ab zur Bakery! 😁

Essen

Die Altstadt von Rethymno bietet romantische Gassen, ähnlich wie in Süditalien und es finden sich durchaus auch sehr feine Restaurants dort. Zwei davon möchte ich besonders hervorheben.

Restaurant Sofra

Vom Restaurant Chef wird man beim Sofra schon angeheitert begrüsst und während man auf den Tisch warten gibts Raki aufs Haus. Der Wirt reut es auch nicht, noch 1-2 mal nachzuschenken und macht auch sonst immer mal wieder Spass mit den Gästen. 😄 – Es fühlt sich was so an, wie wenn man bei einem Familienfest wäre. 😁

Das Essen selbst war dann auch vorzüglich im Geschmack und toll präsentiert!

Essen im Sofra.

Nach dem Essen gab es noch ein Dessert aufs Haus (und natürlich nochmals Raki!) was bei den Restaurants in Kreta auch meist Standard ist.

Restaurant Avli

Von dem Avli Restaurant gibt es zwei, ein luxuriöses „drinnen“ (es ist aber nach oben offen) und ein mehr im casual an der Strasse. Beide sind super vom Essen und Ambiente und sehr zu empfehlen!

Am Nebentisch wurde von einem Kenner noch ein „Geheimtip“ verraten: Bestellt zum Dessert ein „Galaktoboureko„, eine griechische Dessert Spezialität. Die haben sie in dem Restaurant nicht auf der Karte, machen es aber – und zwar von Grund auf komplett frisch. Ein echter Genuss! 😋

Geheimtipp! Galaktoboureko

Nightlife

Nach Mitternacht stellen vor allem an der Hafenpromenade und am Wochenende viele Restaurants auf Bar-/Club Betrieb um. Unter lauter cooler Musik kann man da einen feinen Cocktail schlürfen und das griechische Nightlife geniessen.

Aktivitäten

Festung von Rethymno

Wenn man schon in Rethymno bleibt, ist die Fortezza von Rethymno natürlich die erste Anlaufstelle.

Dort thronen die Überreste einer imposante Festung. Die ehrfurchgebietenen Mauern wurden in den 1570er Jahren angesichts der drohenden Invasion durch die Osmanen errichtet.

Hier bieten sich auch sehr schöne Ausblicke auf die traumhafte Altstadt von Rethymno und über die Klippen auf das Meer.

Letztendlich kann man noch durch die malerische Altstadt schlendern – Die schönste, die ich ich Kreta gesehen hatte.

Auch Katzen gibt es zahlreiche – Sie gehören so sehr zu Kreta, dass sie das Sujet zahlreicher Postkarten sind… 😄

Chania

Chania ist die zweitgrößte Stadt Kretas und dessen Altstadt wird häufig als „ein bisschen wie Venedig“ beschrieben. Ich habe zwar kein bisschen Vendig in der Altstadt gesehen, doch trotzdem ist sie sehr schön wenn man an der Hafenpromenade im venezianischen Baustil entlangschlendert.

Auch sollte man das wohl bekannteste Bauwerk besichtigen: Den ägyptischen Leuchtturm am Hafen, der nicht nur als Top-Sehenswürdigkeit, sonder auch als Wahrzeichen der Stadt gilt.

Der berühmte Leuchtturm von Chania

Preveli Beach

Um diesem Strand mit Dattelpalmen zu erreichen muss man erst eine Treppe mit 450 Stufen hinunter laufen.

Den Strand selbst fand ich nicht so schön wie beschrieben. Doch das coole dort ist der Süsswasserfluss, der von hier aus in das Libysche Meer fliesst. Wer, so wie ich schon immer mal erforschen wollte was passiert, wenn das Süsswasser vom Fluss auf das salzige Meerwasser trifft ist dort richtig aufgehoben! 🙂 Das Wasser ist dafür etwas Kühler, weil der Fluss auch deutlich kühler wie das Meerwasser ist.

Links salziges Meerwasser, rechts süsses Flusswasser

Santorini

Wenn man schon mal in Kreta ist könnte man auch einen Ausflug nach Santorini planen – denn bei mehr als 2-3 Nächte wird Santorini schnell langweilig, da es so klein ist und abgesehen von schönen Bildern nicht viel zu bieten hat.

Mit dem eigenen Mietauto hätte sich die Fähre eigentlich Angeboten, doch das war mit über 1000.- EUR für die Fahrt übertrieben teuer. Also wurde eine Tagestour gebucht mit welcher man in derselben Fähre für etwa 200.- EUR pro Person fuhr. Die 3-4 stündige Fahrt zur Insel empfand ich jedoch als sehr beschwerlich, wenn nicht sogar eine Qual. Es ist einfach sehr langweilig, die Sitze drinnen sind eng, der Raum unterkühlt und auf den Bänken draussen bekommt man nach etwa 2 Stunden auch schmerzen am Gesäss. Leider gibt es auch keine USB Steckdosen auf dem Schiff und weil man ja extra zum schöne Bilder machen nach Santorini fährt will man auch nicht den Akku schon auf dem Schiff leer machen. 😉

Auf er Fähre kann-, bzw. muss man sich dann entscheiden ob man für einen Aufpreis noch eine Schifffahrt auf einem Segelschiff zur Vulkaninsel machen will, wo man Baden kann. Diese ca. zwei Stunden werden einem natürlich dann von der Besichtigungstour abgezogen, aber immerhin in Thira (ausgesprochen: „Fira“), dem weniger imposanten Teil der Insel.

Die Schifffahrt lohnt sich schon und weil es im schönen Städtchen Oia sehr heiss werden kann (da sich die Hitze dort staut) ist man ganz froh, wenn man endlich ins Wasser springen kann vor der Rückreise. 🙂 – Zum Mittagessen in einem der Restaurants bleibt dann allerdings keine Zeit mehr, das muss man sich bewusst sein. Da reicht es höchstens um noch schnell was zum mitnehmen zu kaufen und unterwegs zu essen.

Nach de Ankunft fährt man mit dem Bus aber erst nach Oia (ausgesprochen: „ia“). Das ist dieser schöne Ort mit den weissen Häusern und den blauen runden Dächern wo all die Postkarten Fotos gemacht werden.

Es wird jedoch von vielen Touristen unterschätzt, dass der Touristische Ansturm vor allem Tagsüber wirklich gigantisch ist! Ich kam mir ein bisschen vor wie im Disneyland Vergnügungspark: In jedem zweiten der kitschigen Gebäude befindet sich ein Souvenierladen und für die guten Plätze um Fotos zu machen muss man tatsächlich anstehen! Und das wohlgmerkt im September, also sogar ausserhalb der Hochsaison.

Einmal anstehen um schnell ein Foto zu machen, der nächste bitte

Durch die engen Gassen zwängt man sich eigentlich permanent durch die anderen Touristen durch, an alleine durch die romantischen Gässchen zu schlendern ist da nicht zu denken.

Abends dürfte es dann bedeutend ruhiger werden, wenn die tausenden Touristen wieder auf ihre Schiffe verschwinden um ihren langen 3-4 Stündigen Rückweg anzutreten.

Ich würde das wahrscheinlich nicht mehr so machen. Denn am Ende war man etwa 6-7 Stunden auf der Fähre und 5 Stunden auf der (mit Touristen überfüllten) Insel.

Stattdessen würde ich bei einer Kreta Reise auf dem Hin- oder Rückweg eine Zwischenstopp in Santorini einplanen und etwa zwei Nächte dort bleiben. Denn nur dann sieht man auch den wohl sehr schönen Sonnenuntergang und kann abends noch in Ruhe die Insel erkunden und in einem Restaurant ein feines Abendessen mit bester Aussicht geniessen.

Jet-Ski

Gleich beim Strand neben dem Hafen von Rethymno befindet sich der Anbieter Popeye Watersports bei dem man für den relativ günstigen Preis von 50.- EUR für 20 Minuten einen Jet-Ski mieten kann.

Daneben wird auch noch eine etwa 2-Stündige Jet-Ski Safari Tour zu den Höhlen angeboten.

Ich habe beides gemacht, erst die Safari Tour und danach gleich noch 20 Minuten „Privat Jet-Ski“ angehängt wo ich mich alleine auf den Wellen austoben konnte. 😁 Auch die Safari Tour war eine interessante Erfahrung wo man zwar viel länger, dafür aber „gemächlicher“ auf dem Jet-Ski fährt, weil man da in einer Kolonne den anderen Teilnehmern folgt. In den höhlen kann man noch ins Wasser springen und etwas baden. 😊

Seit dem ersten Mal bin ich ein grosser Fan vom Jet-Ski fahren und gönne mir immer wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme diesen aufregenden Spass 😄

Sunset Horse Riding

Nach dem wilden Jet-Ski Abenteuer kann man es Abends etwas gemächlicher angehen und bei der Sunset Horse Riding Tour am Strand dem Sonnenuntergang entgegen Reiten – Was gibt es schöneres um so den Wechsel von Tag zur Nacht zu starten?

Pferderitt zum Sonnenuntergang am Strand

Die Betreiber des Rethymnon Horse Riding Club ist eine normale Reitschule und die Touren werden nur nebenbei gemacht. Das merkt man deutlich, so fühlt man sich eher wie auf einem Pferdehof als bei einer Touren-Firma. Die Stimmung ist sehr familiär und der Hof tiptop sauber! Diese Pferde schlafen in täglich gepflegten Boxen.

Fazit

Mir persönlich gefällt Süditalien sowohl vom Essen, wie auch dem Strand besser als Kreta, wenngleich man in Kreta viel mehr erleben und sehen kann. Und auch Essen kann man wirklich klasse in Kreta.

Das Klima ist auch im September noch Tag und Nacht herrlich warm.

Wer das Nachtleben liebt sollte weniger Priorität auf den Strand legen und das Hotel in der Nähe des Hafens von Rethymno buchen.

Einige gute Tipps für Sehenswürdigkeiten liefert die Seite von billiger-mietwagen.de: Was sollte man auf Kreta gesehen haben.

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